Anlass | Nach vertiefenden Untersuchungen des Bestandsgebäudes an der Heinrich-Heine-Allee und der Erstellung eines zukunftsfähigen Bedarfsprogramms der Oper sowie einer Öffentlichkeitsbeteiligung beschloss der Rat der Stadt Düsseldorf am 16. Dezember 2021 in einem Grundsatzbeschluss, die Sanierung des Opernhauses (ausgenommen Sanierungsmaßnahmen zur Aufrechterhaltung des Betriebes) nicht weiter zu verfolgen. Stattdessen wurde die vertiefte Planung für den Neubau eines Opernhauses der Zukunft beschlossen und entsprechende Maßnahmen aufgenommen. Diesem Beschluss folgend, sowie auf Grundlage von weitergehenden Untersuchungen zu Standortalternativen, wurde 2022/23 in einem städtebaulichen Ideenwettbewerb die grundsätzliche Eignung von zwei möglichen Standorten detailliert untersucht. Basierend auf diesem Ergebnis hat der Rat der Stadt Düsseldorf am 15. Juni 2023 in einem weiteren Beschluss zunächst die Entscheidung für den Standort Heinrich-Heine-Allee und die Vorbereitung eines Realisierungswettbewerbs für das Projekt getroffen. Nachdem sich im Laufe des ersten Halbjahrs 2024 veränderte Rahmenbedingungen ergeben haben, hat der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf am 27. Juni 2024 beschlossen, das neue Opernhaus am anderen der beiden untersuchten Standorte, Am Wehrhahn 1, zu planen und den vorbereiteten Planungswettbewerb anzupassen. Damit eröffnet sich die Möglichkeit einen ehemaligen Kaufhausstandort am Rande der Innenstadt zu einem zukunftsfähigen Ort für ein zeitgemäßes Opernhaus zu entwickeln und die Risiken der Entwicklung am bestehenden Standort zu umgehen. |
Düsseldorf und die Deutsche Oper am Rhein | Düsseldorf ist die Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens und zugleich Sitz des Regierungsbezirks Düsseldorf. Die Stadt am Rhein liegt im Niederrheinischen Tiefland am Übergang zum Bergischen Land. Das etwa 217 qkm große Stadtgebiet erstreckt sich überwiegend auf rechtsrheinischer Seite und gliedert sich in zehn Stadtbezirke mit insgesamt 50 Stadtteilen. Mit ca. 650.000 Einwohnerinnen und Einwohnern (Stand 31. Dezember 2020) ist Düsseldorf nach Köln die zweitgrößte Stadt des Landes sowie die siebtgrößte Stadt Deutschlands.
Mit über 160 vertretenen Nationalitäten zeigt sich die Bewohnerschaft Düsseldorfs sehr divers. Mit Stand 31. Dezember 2022 beträgt der Anteil der Menschen mit Migrationsgeschichte an der Düsseldorfer Bevölkerung nach Angaben des Amtes für Statistik und Wahlen rund 45 % (davon rund 25 % Ausländerinnen und Ausländer und rund 20 % Deutsche mit Migrationsgeschichte). Den größten Anteil haben Personen aus der Türkei, Griechenland und Polen.
Besonders eng verknüpft ist die Stadt außerdem mit Japan, weshalb in Düsseldorf u.a. auch Deutschlands größte Japanische Gemeinde und zugleich einzige Japantown besteht. Auch die jüdische Community ist stark in der Landeshauptstadt vertreten mit einer der größten jüdischen Gemeinden in Deutschland.
Düsseldorf ist international renommiert als Wirtschaftsmetropole und befindet sich zentral in der Region Rhein-Ruhr, einem polyzentrischen Verdichtungsraum, der sich entlang der namensgebenden Flüsse Rhein und Ruhr erstreckt und im Kern des zentralen europäischen Wirtschaftsraumes liegt. Mit rund zehn Millionen Einwohnern gehört die Region Rhein-Ruhr zu den 40 größten Regionen weltweit.
Auch kulturell ist Düsseldorf renommiert, gilt als Mode- und Kunststadt und zählt viele Museen, Galerien, Theater und weitere große und kleine kulturelle Einrichtungen. Ferner bestehen 22 Hochschulen, darunter die Kunstakademie und die Heinrich-Heine-Universität.
Überregionale Bekanntheit genießen die „Kö“ genannte Königsallee, eine der teuersten Einkaufsstraßen in Deutschland, und die dicht an dicht gereihten Kneipen in der Altstadt.
Düsseldorf ist Messestadt und gehört zu den wichtigsten, international stark verflochtenen Wirtschaftszentren in Deutschland. Zentrale Wirtschaftszweige sind Telekommunikation, Life Science, Unternehmens- und Rechtsberatung und Werbung, aber auch Mode und Kunsthandel und nach wie vor diverse Industriezweige.
Die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg gGmbH (DOR) ist eine Theatergemeinschaft der Städte Düsseldorf und Duisburg. An beiden Spielorten umfassen die Veranstaltungen Oper und Operette, Ballett, zeitgenössische Musiktheater-Produktionen und Repertoire für junges Publikum sowie Galakonzerte und zahlreiche Sonderveranstaltungen und Rahmenprogramme.
Seit ihrer Gründung 1956 zählt die DOR zu den größten Opernhäusern im deutschsprachigen Raum. Durch ihr hochrangiges Solistenensemble, den Chor sowie die national wie international gefeierte Compagnie Ballett am Rhein hat sich die DOR zu einer der ersten Adressen für Musiktheater und Tanz in Europa entwickelt.
Die DOR ist national wie international engmaschig vernetzt: Als sogenanntes „A-Haus“ ist sie Teil der Deutschsprachigen Opernkonferenz, einem Zusammenschluss von 13 Opernhäusern im deutschsprachigen Raum sowie drei assoziierten Mitgliedsbühnen aus London, Mailand und Paris. Zudem ist sie Mitglied bei „Opera Europa“, einem europäischen Netzwerk von Opernhäusern und -festivals mit 233 Mitgliedern aus 44 Ländern (Stand: 2023), sowie bei „operavision.eu“, einem internationalen Streaming-Verbund, in dem sich rund 30 Opernhäuser aus 17 Ländern zusammengeschlossen haben.
![]() Bestehendes Kaufhausgebäude Am Wehrhahn 1 ![]() Bühne und Saal der Oper Düsseldorf © Deutsche Oper am Rhein, Hans Jörg Michel |
Wettbewerbsaufgabe | Die Immobilien Projektmanagement Düsseldorf GmbH (IPM) beabsichtigt, im Auftrag der Landeshauptstadt Düsseldorf (LHD) Am Wehrhahn 1 in Düsseldorf-Stadtmitte, zwischen Tonhallenstraße und Oststraße, einen Neubau für die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf errichten zu lassen – das Opernhaus der Zukunft. Das zu errichtende Gebäude soll auf ca. 38.000 qm Nutzungsfläche (NUF, zzgl. Verkehrs-, Technik- und Konstruktionsflächen) nicht nur die Funktionen eines neuen Opernhauses schaffen, sondern zusätzliche Nutzungen und Funktionen aufweisen, u.a. die städtische Musikschule, die städtische Musikbibliothek und Education-Bereiche. So soll das Opernhaus der Zukunft allen Bürgerinnen und Bürgern eine kulturelle Spielstätte sein. Geplant sind u.a. zwei Säle mit Plätzen für ca. 1.300 (Bühne Oper) bzw. ca. 400 (Studio Bühne) Zuschauerinnen und Zuschauer. IPM und LHD legen besonderen Wert auf Nachhaltigkeit, insbesondere die Beachtung des Cradle2Cradle-Prinzips. Ausdrückliches Planungsziel ist das Erreichen einer Zertifizierung der Nachhaltigkeit nach einem auch für die Fördermittelzusage geeigneten System (z.B. DGNB). Die Planung soll unter Anwendung der Methode Building Information Modeling (BIM) erfolgen. Die Aufgabe setzt hohe Anforderungen an die planerische Qualität, inklusive Lösungen für komplexe Anforderungen an Raumorganisation und Logistik sowie wirtschaftliche Konzeptionen für Erstellung und Betrieb. |
360°-Bilder vom Wettbewerbsgebiet |
Full screen Über dem Haupteingang, Kreuzung Am Wehrhahn – Tonhallenstraße Full screen Hoch über der Kreuzung Am Wehrhahn – Tonhallenstraße Full screen Über dem Parkhaus in der Oststraße |